Obstbau und Klöster

Schon seit dem frühen Mittelalter wird in Klöstern Obst angepflanzt. Mönche und Nonnen erkannten früh die Bedeutung des Obstbaus, der einen wichtigen Beitrag zur Selbstversorgung der Klöster leistete.

Durch den regen Austausch der Orden untereinander nahm das Wissen über das erfolgreiche Kultivieren von Obstarten beständig zu. Das jahrtausende alte Wissen, das in lateinischen Schriften in den Klosterbibliotheken stand, war nur den Mönchen und Äbten zugänglich. Hierzu zählten unter anderem die Werke des Schriftstellers Columella, der vor rund 2000 Jahren die Anzucht von Obstbäumen und verschiedene Methoden zur Veredelung beschrieb. Ausgehend von den Klöstern verbreitete sich dieser Wissensschatz nach und nach in der Bevölkerung.

Außerdem setzten sich die Klöster auch für den Austausch und die Einfuhr neuer Sorten ein, die man in den eigenen Baumschulen vermehrte. So wurden gute Sorten auch ins Umland verbreitet.

Am Kloster Knechtsteden haben der Anbau und der Verkauf von Obst und Obstprodukten eine sehr lange Tradition. Bis in die 1970er Jahre wurde der Obstanbau sogar in großem Stil betrieben. In Form der Obstwiesen, des Klosterladens und des Verkaufsstandes der Biologischen Station hat sich diese Tradition bis heute erhalten.

Wenn Sie sich nun wieder von der Obstwiese abwenden, erblicken Sie vor sich ein auffallend großes, barockes Torhaus aus dem 18. Jahrhundert. Gehen Sie durch das Tor hindurch. Folgen sie der Allee aus geschneitelten Lindenbäumen. Am Ende der Allee steht rechterhand die Basilika. Der Eingang befindet sich an der Westseite. Im Inneren der Basilika gehen Sie bitte zuerst nach links.