Landwirtschaft des Klosters

Vor uns liegt der ehemalige landwirtschaftliche Hof des Klosters. Um unabhängig zu sein, haben Klöster von jeher den eigenen Bedarf an Lebensmitteln und Alltagsgütern weitgehend selbst erzeugt. Zu diesem Zweck bauten die Mönche oder Nonnen Obst und Gemüse an und hielten ihr eigenes Vieh. Im Kloster Knechtsteden gab es außerdem verschiedene Handwerksbetriebe wie eine Schlosserei, eine Schmiede, eine Schreinerei und eine Bäckerei. Eher selten, aber hier auch vorhanden waren ein Sägewerk, eine Gold- und Feinschmiede, eine Hufschmiede und sogar eine Kaffeerösterei. Die Klosterbrüder waren oftmals Meister in ihrem Handwerk und bildeten hier wie auch in verschiedenen Ländern Südamerikas und Afrikas Menschen in diesen Berufen aus.

In der Scheune auf der linken Seite wurde früher Heu und Stroh gelagert. Das Gebäude in der Mitte des Hofes war Dungstätte und Bullenstall. Beide Gebäude wurden umgebaut und werden heutzutage für Feiern, Tagungen, Märkte und andere Veranstaltungen genutzt.

Neben der ehemals renommierten Rinderzucht beherbergte der Hof früher Milchkühe, Schweine und Pferde. Auch Federvieh wie Gänse und Hühner wurde hier gehalten. Die Gänse weideten um das Jahr 1900 noch auf den Obstwiesen des Klosters. Außerdem gab es einen eigens gezüchteten Knechtstedener Schäferhund. In der Mitte des Hofes stehen zwei alte Walnussbäume, die 1909 gepflanzt wurden. 

Die Zahl der Bewohner im Kloster ist inzwischen stark zurückgegangen. Während Ende der 1950er Jahre knapp 500 Menschen hier lebten und arbeiteten, sind es heute nur noch wenige Ordensleute. Sie verbringen größtenteils ihren Ruhestand in Knechtsteden, nachdem sie viele Jahre im Ausland als Missionare tätig waren. 

Aber zurück zu den alten Gemäuern des Hofes. Sie sind ein perfekter Ort für die Schleiereule, die hier in einem Nistkasten ihre Jungen großzieht. Gehen Sie jetzt zurück zum Kräutergarten. In ihm steht ein kleines steinernes Gebäude mit Holztreppe. Dieses war früher der Aussichtspunkt und die Wohnung eines Nachtwächters, der hier mit seinen Hunden lebte.

Hinter dem Kräutergarten biegen Sie rechts ab auf den Fußweg. Folgen Sie dem Weg wenige Schritte bis Sie an einer Bank unter der großen Salweide angelangt sind.

Ab hier ist der Weg bis zur Audio-Station 10 teilweise etwas uneben und schmal.